Paul Stein – Autor. Buch-Künstler

 

 

In einer etwa 30-jährigen Arbeit (15. April 1974 bis 5. August 2004) entstehen die neunzig „Skizzbücher“ des Grafikers, Malers, Buchkünstlers und Autors Paul Stein. Von 1 bis 19051 durchgezählt, eröffnen die übermalten und überschriebenen Seiten alter Geschäfts-/Kontobücher, was den Künstler tagtäglich beschäftigte.

 

Ein zentraler Wert dieser Bücher liegt in dem ganz außergewöhnlichen Spektrum der schriftkünstlerischen Ausdrucksform, die sich umso sinnfälliger mit dem bildlichen Reichtum der Bücher verbindet: Die Fülle an Bildern die sich von Seite zu Seite entfalten, korrespondiert mit dem Reichtum handschriftlicher Variationsbreite.

 

 

90 Skizzenbücher.

 

Zeichnungen, Collagen, Schriftbilder, Notizen, Geschichten

 

Schenkung aus dem Nachlass an das Klingspor Museum Offenbach

 

Künstlerisch agierte Paul Stein in dreifacher Weise: Er schuf Gemälde, die stark von Graffiti und Alltagtagkultur, aber auch von künstlerischen Avantgarden wie der Arte Povera-Bewegung geprägt sind.


Eine weitere Dimension seines Schaffens bilden seine Künstlerbücher. Diese sind durchgängig als Unikate geschaffen, nur das Buch „Spreu“ erschien in der Mainzer Edition Despalles in kleiner Auflage.


Drittes künstlerisches Aktionsfeld sind seine Skizzenbücher.

Die neunzig Skizzenbücher sind nach dem Tod des Künstlers in den Bestand Klingspor Museums übergegangen. Eine unerwartet schnelle Würdigung auf universitärer Ebene erfuhren die Bücher durch die Erarbeitung in zwei Seminaren: Das erste am Kunsthistorischen Institut der Goethe Universität Frankfurt, geleitet von Dr. Viola Hildebrand-Schaat, führte zur Ausstellung und zum Katalog „Paul Stein: Buch geführt“ (2010). Zum Zweiten führte Dr. Kirsten Prinz ihre Studierenden vom Institut für Germanstik der Justus-Liebig-Universität Gießen zur Arbeit an den Bänden heran, dies mündete in eine Ausstellung der UB Gießen 2015, die sich daraufhin entschloss, das gesamte Kompendium der 90 Bücher zu digitalisieren:

So kommt es zur aktuellen virtuellen Ausstellung, die den Zugang zu Stein und seinem Werk anregen möchte.

PAUL STEIN

Redaktion: Dr. Kirsten Prinz

Gestaltung: Harald Schätzlein I ultraviolett.de